
Am 1. Dezember 2011 starb nach längerer Krankheit die Schriftstellerin Christa Wolf.
Wir wollen an die herausragende und auch umstrittene Autorin erinnern. Ihr künstlerischer Werdegang wird gemeinhin eng mit der DDR verknüpft, und doch wäre es zu kurz gedacht, ihre Werke allein aus der Perspektive der DDR deuten zu wollen. Ihre Bücher, wie Nachdenken über Christa T., Kassandra, Kein Ort. Nirgends oder Der geteilte Himmel beschäftigen sich mit politischen, seelischen und moralischen Fragestellungen, die mehr sein wollen als die unmittelbare Spiegelung der eigenen Lebensverhältnisse. Ihre Werke schöpfen aus einer tiefen Nachdenklichkeit über die menschliche Existenz.
Ein Vortrag will Einblick in das widersprüchliche und wechselvolle Leben der Christa Wolf geben und an den 30. Jahrestag des Mauerfalls in diesem Jahr erinnern.
Filmvorführung: Der geteilte Himmel (DDR 1964)
Schon die Romanvorlage von Christa Wolf wurde scharf kritisiert, weil die unglückliche Teilung Deutschlands thematisiert wurde. Auch die Filmadaption wurde kontrovers diskutiert, und der Film durfte in den folgenden Jahren der Existenz der DDR – je nach politischer Wetterlage – nicht immer gezeigt werden. Noch heute ist er vielleicht der wichtigste Gegenwartsfilm der DEFA jener Zeit.
Übrigens arbeiteten Christa und ihr Mann Gerhard Wolf an der Filmvorlage mit.