Die Stadtbuchhandlung Radwer präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Kulturbund die Krimi-Lesung „Die Hand von Odessa“ von Sally McGrane. An ihrer Seite ist Schauspielerin Esther Esche.
Ein Polit-Thriller mit Katzen als Hauptfiguren? Kann das gutgehen? Eigentlich nicht, im Falle von Sally McGranes „Die Hand von Odessa“ aber doch. Sehr gut sogar. Odessa, kurz vor dem russischen Angriffskrieg. Der leicht abgehalfterte Ex-CIA-Mann Max Rushmore wird nach Odessa geschickt, um von einem Kongress über hybride Kriegsführung zu berichten. Aber vor Ort, und manchmal tief in den berühmten Katakomben versteckt, tun sich weit interessantere Themen auf. Anscheinend ist es jungen Forschern gelungen, menschliche Körperteile zu züchten, was nicht nur nette Investoren anlockt. Zudem will ein alter Gangster den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland zu Eskalation treiben. Und alle Machinationen und Intrigen werden von dem beinharten Kater Smiley misstrauisch beobachtet, der, wie es Katzen nun mal tun, sein Revier als Boss aller Katzen eifersüchtig schützen will. Das sind nur einige Handlungsstränge eines irrwitzigen Romans, der sich sehr virtuos (und von Diana Feuerbach großartig übersetzt) aus allem bedient, was Odessa als Stadt der Literatur und kosmopolitischem Melting Pot an der Schwarzmeerküste zu bieten hat.