Quartett à nett - Damals im Radio
„Da-didit-da“ – mit solchen Morse-Signalen wurden Telegramme per Funk vom Funkerberg in Königs Wusterhausen in alle Welt verschickt.
Aber dann: Hans Bredow, einer der dortigen Technik-Chefs, setzte seinen ganzen Ehrgeiz ein, um nicht nur solche Spezial-Signale, sondern klingende Sprache und vor allem Musik drahtlos hörbar zu machen und in die Welt zu senden. Die Musik, die da als erstes zu hören war, wurde nicht von Super-Virtuosen gespielt, sondern von den Ingenieuren und Mitarbeitern von Bredows, die dort vor Weihnachten 1920 Kammermusik machten und übertrugen.
Musik aus den ersten Jahrzehnten des Rundfunks hat es der Geigerin Andrea Soretz, der Pianistin Annett Kränig, der Cellistin Hanni Bode und dem Klarinettisten Volkhard Bode besonders angetan. Auch sie sind Amateure, die sich als „Quartett à nett“ zusammengefunden haben, um das zum Klingen zu bringen, was heute in den Radioprogrammen nur noch sehr selten auftaucht: Melodien aus alten Filmen, Nachkriegsschlager, amerikanische Evergreens, flotte Stücke aus verschiedenen Weltgegenden. Wo immer das Quartett auftritt, erinnern sich die Zuhörer an ihre eigenen jungen Jahre und nicht nur an die Zeit, „als Großvater die Großmutter nahm“…