Im Jahr 2024 wird das Kunstfest Spektrale in der 11. Auflage im Gelände der Technischen Hochschule in Wildau für Aufmerksamkeit und Gesprächsstoff sorgen. Mit der Ausstellung an diesem ungewöhnlichen Ort möchten wir diverse Möglichkeiten ausloten, Diskurse anzustoßen und ungewohnte Denk- und Handlungsräume eröffnen. Dank der Überwindung von Grenzen zwischen den Ressorts können Transformationsräume des Denkens, Fühlens und Handelns entstehen und forciert werden, in denen Fragen unserer Herkunft und Zukunft thematisiert werden. Nicht von ungefähr haben sich Religionen, die Wissenschaften und Künste in der Vergangenheit bis heute fortwährend diese existenziellen Fragen gestellt und mit abweichenden Ergebnissen aufgewartet. Grenzerfahrungen sind somit und von jeher Teil unserer Kultur gewesen. Nicht zuletzt soll die gängige Behauptung, Kunst kenne keine Grenzen und sei per se ein uneingeschränkter Freiheitsraum, auf den Prüfstand und in einer Podiumsdiskussion mit KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen und StudentInnen kritisch hinterfragt werden. Was also können Wissenschaftler von Künstlern lernen, was Künstlerinnen von Wissenschaftlerinnen? Wo gibt es Gemeinsamkeiten, Schnittstellen, Missverständnisse? Im Fokus steht das Verhältnis von Kunst und Wissenschaft. Dazu zählen im weiteren Sinn Klima- und Umweltschutz, Naturschutz, Bio-Diversität, Artenvielfalt, Künstliche Intelligenz, Bio-Informatik, aber auch Migrationsbewegungen als Folge wirtschaftlicher Optimierungsstrategien.
LDS-Landrat Sven Herzberger: „Das Kunstfest Spektrale verkörpert Ideenreichtum, Vielfalt künstlerischen Schaffens und unkonventionelle Präsentationsorte - in diesem Jahr erstmals an der TH Wildau. Ich bin schon sehr gespannt auf die Symbiosen zwischen Kunst und Wissenschaft, Outdoor-Galerie und Hochschule, KünstlerInnen und Studierenden.“
TH-Wildau-Präsidentin Prof. Ulrike Tippe: „Wir freuen uns sehr und sind stolz darauf, dass die SPEKTRALE in diesem Jahr an der TH Wildau stattfindet. Die auf unserem offenen und frei zugänglichen Campus ausgestellten Kunstwerke laden zum freien Assoziieren, kritischen Betrachten, aber vor allem zum künstlerischen Genießen ein. Besuchen Sie uns und lassen Sie das inspirierende und innovationsfördernde Aufeinandertreffen von Kunst und Wissenschaft auf sich wirken.“
„Fast scheint es so, als solle sich mehr als 500 Jahre nach dem Tod von Leonardo da Vinci (1452-1519), neben Michelangelo und Raffael der bedeutendste Künstler der Renaissance und der Kunstgeschichte überhaupt, eine alte Liebe zwischen Kunst und Wissenschaft erneuern wollen“, sagt SPEKTRALE Kurator Herbert Schirmer.
Teilnehmende KünstlerInnen:
Andreas Theurer, Berlin und Mittenwalde
Jay Gard, Berlin
Anna Arnskötter, Lentzke
Tomasz Lewandowski, Görlitz
Christian Henkel, Berlin und Finsterwalde
Matthias Zinn, Kremmen
Helge Leiberg, Oderbruch und Berlin
Susken Rosenthal, Brück OT Baitz
Anna Grunemann, Jamlitz
Ilka Raupach, Schwielowsee OT Caputh
Projektpartner:
Landkreis Dahme-Spreewald in Kooperation mit Technischen Hochschule Wildau, der Stadt Wildau, der Stadt Königs Wusterhausen, dem Bohnstedt-Gymnasium Luckau sowie der Rosa-Luxemburg-Grundschule Luckau.
Förderer:
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur
Termine/Programm der SPEKTRALE 11 (Eintritt frei):
23.05.2024 | 14 Uhr | Vernissage SPEKTRALE 11 „Kunst und Wissenschaft – Entfesselung der Kräfte!?“
Ausstellung mit 10 KünstlerInnen
Ausstellungsdauer: 23.05. – 26.09.2024
Campus der Technischen Hochschule Wildau
07.08.2024 | 18:30 Uhr | Vernissage „UNTERWEGS. REISEBILDER - BILDERREISEN“
Ausstellung mit 60 KünstlerInnen aus dem LDS
Ausstellungsdauer: 07.08. – 29.09.2024
Volkshaus Wildau
12.09.2024 | 18 Uhr | Podiumsgespräch
Technische Hochschule Wildau
26.09.2024 | 14 Uhr | Finissage SPEKTRALE 11 und Verleihung Kunstpreis
Campus der Technischen Hochschule Wildau
Schulprojekte in Luckau:
Die Rosa-Luxemburg-Grundschule wird sich der Welt des „Schubladen denken“ unter Leitung des Künstlers Sebastian Franzka aus Lübben widmen. Das menschliche Gehirn ist nicht darauf ausgelegt, jede Information einzeln zu verarbeiten. Vielmehr greift es auf das zurück, was wir bereits kennen und erstellt Gruppierungen – also Schubladen –, die uns das Denken und damit das Leben vereinfachen. Gestaltet wird ein Schrank mit vielen verschiedenen Schubladen. In den einzelnen Schubladen werden Informationen über das regionale Umfeld in Bezug zur großen Außenwelt in unterschiedlichen künstlerischen Umsetzungen/Techniken präsentiert. Die Etiketten an den geschlossenen Schubladen bezeichnen eine vorgefertigte oder vereinfachte Information. Beim Öffnen der Schubladen erscheint der vollständige bzw. korrekte Inhalt, sodass es zwangsläufig zu einem Bruch zwischen angenommener Vorstellung und vorhandener Wirklichkeit kommt. Damit entsteht bei jeder Schublade ein zum Reflektieren anregender Überraschungseffekt.
Der Künstler Micha Brendel, der in seinen Werken die Faszination des Kosmos‘ Schrift erinnert, belebt sowie zeitgemäß bildkünstlerisch durchdringt und damit Ansätze der mönchischen Schreibkultur aufgreift, hat dieses Konzept mit zirka 25 Schülern und Schülerinnen des Kunstkurses des Luckauer Bohnstedt-Gymnasiums verwirklicht. Gestartet wurde mit einem kurzen historischen Exkurs zur Entstehung, Entwicklung und Bedeutung der Schrift, dabei wurde der Akzent auf die, zunehmend verdrängte, Handschrift und auf künstlerischen Umgang mit Schrift gelegt. Die Schüler und Schülerinnen haben das spielerische Gestalten als auch die meditative Kraft des Schreibens erfahren. Dabei ging es nicht um die üblichen kalligrafischen, historisierenden Schönschreibübungen, sondern um vielgestaltige, überlagerte Schrift- Bildsprache. Je nach Intention konnten eigene Texte mit lesbaren Inhalten aber auch völlig freie, erfundene Schriften und Zeichenformen, die sich der direkten buchstäblichen Lesbarkeit von Inhalten entziehen, angewendet werden.
Zur Vernissage der SPEKTRALE 11 begrüßen Sven Herzberger, Landrat des Landkreises Dahme-Spreewald und Frau Prof. Dr. Ulrike Tippe, Präsidentin der TH Wildau um 14 Uhr die Gäste und teilnehmenden KünstlerInnen.
Die musikalische Umrahmung erfolgt von „miriam and friends“.
Die Moderation übernehmen Caroline Jank, Sachgebietsleiterin Kultur im LDS und Herbert Schirmer, Kurator der SPEKTRALE 11.
Ab 15 Uhr findet ein Künstlerrundgang zu allen 10 Kunstwerken statt.
Weitere Informationen zur SPEKTRALE 11 und allen begleitenden Veranstaltungen und Ausstellungen finden Sie unter: www.spektrale-dahme-spreewald.de.
Interessenten sind herzlich eingeladen die SPEKTRALE 11 und die Begleitveranstaltungen zu besuchen.