Der Fontanekreis Zeuthen lädt herzlich zu einer Lesung aus „Grete Minde“ von Theodor Fontane ein, vorgetragen von der Schauspielerin Hannelore Koch-Minetti, langjähriges Ensemblemitglied des Dresdner Staatsschauspiels
Fontane schrieb diese Novelle, 1880 erschienen, nach einem historischen Ereignis, das sich in Tangermünde zugetragen hat. Am 13.09.1617 wurden große Teile der Stadt in Schutt und Asche gelegt.
Als Brandstifterin galt, aufgrund von Erbstreitigkeiten, bald die Patriziertochter Margarete Minde. Sie wurde zum Tode verurteilt und am 22.03.1619 auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Fontane schöpfte aus vielen Quellen, in denen Margarete Minde stets als ein „Hürlein“, leichtsinnig und als ein rachsüchtiges Weib bezeichnet wurde.
Er selbst schildert sie in seiner Novelle als ein „Patrizierkind, das durch Habsucht, Vorurteil und Unbeugsamkeit von Seiten ihrer Familie, mehr noch durch Trotz des Herzens …. zu Grunde geht“, wie er an den Herausgeber der Monatsschrift „Nord und Süd“ schrieb. Ihn interessierten die sozialen Umstände, in denen sie aufwuchs.
Der Jurist Ludolf Parisius äußerte in seiner 1883 erschienen Schrift „Bilder aus der Altmark“ erste Zweifel an der Schuld Margaretes, die auch heute noch nicht zweifelsfrei geklärt ist.